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Haare spenden: Eine Geste der Verbundenheit – das Interview mit Gabi Kremeskötter

Es war ein Impuls von The Content Society dem ich folgte und Gabi Kremeskötter als Interviewpartnerin gewinnen konnte. Mit ihren wundervollen Blogbeiträgen und dem Wissen dass sie Lektorin und Schriftstellerin ist, hat sie mich sehr beeindruckt, denn auch ich hege den Wunsch mein eigenes Buch zu schreiben.

Unser erstes anregendes online – Gespräch führte klar zum Thema Haare Spenden. Kein Wunder, dass im folgenden Blogbeitrag ein besonderes Interviewerlebnis mit Gabi auf dich wartet. „Haare Spenden: Eine Geste der Verbundenheit“ ist aus meiner Sicht eine stimmige Überschrift.



Das Bloggen führt Menschen zusammen aus den unterschiedlichsten Bereichen, doch eines haben sie gemeinsam: sie schreiben liebend gerne! Meine Begeisterung für das Thema Haar & Kopfhautgesundheit konnte ich mit Gabi schon beim ersten kennen lernen teilen. Schnell waren wir uns einig, was wir unseren Lesern präsentieren wollen. Auf Gabis Blogseite findet ihr das Interview mit mir zum Thema Wenn Haare Buch werden.

Die Interview Fragen flogen per email hin und her und zack sind sie für die Öffentlichkeit zugänglich. Jetzt heißt es: Haare ab am 2. April und spenden! Hier startet das Haar-Schneide-Erlebnis.

Ich muss grad schmunzeln, dass du meinen Geburtstag für deinen Haarschnitt und die Haarspende gewählt hast liebe Gabi.

Wer mich kennt, weiß, dass ich meine langen Haare liebe. Mich nicht von ihnen trennen mag. Erst letztes Jahr, am 1. April habe ich sogar einige in den sprichwörtlichen April geschickt mit meinem Blogbeitrag Die Haare sind ab.

Denn zu dem Zeitpunkt kam eine deutliche Kürzung meiner Haare absolut nicht in Frage. Meine Haarlänge variiert konstant von 60 zu 70 Zentimetern und das seit bestimmt 15 oder 20 Jahren. Ich kann sie am Hinterkopf zweifach eindrehen und mit einer Spange fixieren oder zum Motorradfahren und Sport einen langen Zopf flechten. Frisch gewaschen trage ich sie offen und zum Schlafen halte ich sie mit einem Zopfband zusammen. Was hat mich also dazu bewogen, meine Meinung zu ändern?

Foto Gabi: vor der Haarspende

Nun, eindeutig der Krebs. Irgendwann im Frühsommer 2023 habe ich beeindruckt vom Sohn der Bloggerin Danielle Berg gelesen, der extra drei Jahre lang seine Haare gezüchtet hatte, um sie zu spenden. Und da hatte seine Mutter noch gar nicht selbst ihre Diagnose bekommen. Mittlerweile hat sie ihren Krebs überwunden, ein Glück! Doch auch sie verlor während der Therapie ihr Haar.

Jedenfalls war das das erste Mal, dass ich überhaupt von Haarspenden gehört hatte! Und ich begann, darüber nachzudenken.

Als meine sehr gute Freundin im Juli 2023 ebenfalls eine Krebs-Diagnose bekam und im Herbst noch die Frau des besten Freundes meines Kumpels, reifte die Entscheidung. Ich kann nichts tun, ich kann nicht helfen, dass sie wieder gesund werden und die fiesen Zellen besiegen. Doch! Ich kann etwas tun, zumindest dass sie und andere, die ihre Haare verlieren, ein wenig Lebensqualität und Selbstbewusstsein behalten. Eine Echthaarperücke braucht nun einmal echtes Haar. Also schneide ich meine Haare ab.

Ich googelte und stieß direkt auf die Deutsche Krebshilfe, sie haben sogar eine Blog-Kategorie für Haarspenden. 30 Zentimeter lang soll demnach mindestens mein Zopf sein, den ich spenden kann, besser länger.

Foto von Gabi: 30cm Haarlänge

Ich habe in der Woche nach Ostern eine Woche Urlaub mit meiner Familie an der Ostsee. Viel Zeit und Muße also, um einen Friseur vor Ort zu finden, der mir nach dem „Zopf ab“ eine neue Frisur verpassen darf. Vielleicht lasse ich mir wieder einen Pony schneiden?

Da bisher meine Tochter immer meine Spitzen geschnitten hat, wird sie dabei sein können und auch ein kleines Fotoshooting machen. Denn natürlich möchte ich diese Verwandlung von „richtig lang“ zu „noch lang“ dokumentieren, vor allem für mich. Wie sich das wohl anfühlen wird, wenn sie ab sind?

Interessant ist, dass ich die Haare selbst einsenden kann oder aber der von mir gewählte Friseur arbeitet sogar mit den Perückenherstellern zusammen. Mit diesen Koalitionspartnern arbeitet die Deutsche Krebshilfe:

Bundesverband der Zweithaarspezialisten
BVZ GESCHÄFTSSTELLEBalinger Straße 1772348 Rosenfeld www.bvz-rapunzel.de

oder
Rieswick&PartnerHüpohl 5&746342 Velen-Ramsdorf
www.haare-spenden.de

All diese Informationen finde ich auf der Website der Krebshilfe, leichter geht spenden nicht, oder?

Foto Gabi: Haarspende ab in die Post

Ich werde auf alle Fälle die Haare frisch gewaschen und im trockenen Zustand abschneiden lassen. Die Haare werden zunächst mit einem Gummiband unten und oben fixiert. Über dem oberen Gummi wird dann abgeschnitten. Ansonsten habe ich keine weiteren zu beachtenden Dinge gefunden.

Ich möchte 35 Zentimeter spenden, also werden meine Haare hinterher noch gut 38-40 Zentimeter lang sein. Ein Zollstock wird das zeigen J

Foto Gabi: Haare züchten -Wunschlänge danach

Witzig, Susanne, dass du das erwähnst! Denn tatsächlich habe ich das Buch Anfang des Jahres gelesen und war wirklich begeistert. In meinem Monatsrückblick Januar findest du meine kurze Rezension dazu:

Der Zusammenhang von (meist) Frauen, die ihre langen Haare spenden, egal ob als Opfer für religiöse oder wie ich „für gute“ Zwecke, und den Perücken-Knüpferinnen, die mit ihrer Arbeit die Grundlage für Selbstachtung und Wohlgefühl bei vom Haarausfall Betroffenen legen, ist großartig beschrieben und hat auch mir die Augen geöffnet.

Ich hatte überlegt, ob meine zum Teil grauen Haare überhaupt angenommen werden würden. Doch das Buch hat mich aufgeklärt: Alle Haarspenden werden zunächst komplett entfärbt, sprich die Farbpigmente werden chemisch entzogen. Erst danach bekommen die Haare die Wunschfarbe der Perücke. Ich hörte, das Buch wurde verfilmt und kommt in diesem Frühjahr in die Kinos, das wäre durchaus einen Besuch wert!


Danke liebe Gabi, dass du uns mitgenommen hast auf diese wundervolle Reise deiner Haarspende. Deine Impulse und die Fotos machen hoffentlich Mut, dass noch viele Frauen die ihre Haare spenden, bei einer großen Veränderung oder sie extra dafür wachsen lassen, damit Menschen die von Haarausfall betroffen, Freude und Hoffnung empfinden können.

Bevor eine Haarspende geplant ist, sollte darauf geachtet werden in welchem Zustand das Haar ist. Es sollte wirklich gesund sein, keinen Spliss, keine Brüche vorweisen, das kann nicht verwendet werden. Und nach Möglichkeit sollten 35 bis 40 cm zur Verfügung stehen, da beim Knüpfen noch einiges wegfällt. Die Haare können so wie bei Gabi offen sein oder zu einem Zopf geflochten werden vor dem Abschneiden.

Das Buch habe ich schon vor Jahren gelesen. Eine meiner Kundinnen hat mich darauf aufmerksam gemacht. Sie meinte als Friseurin muss ich es lesen. Ich war sofort begeistert. Der Film dazu, wurde am Weltfrauentag in den Kinos gezeigt. Allerdings nicht überall und so war ich überglücklich genau an diesem Tag die Reise nach Wien gemacht zu haben. YES! Ich habe ihn gesehen, er ist wirklich sehr gut.

Hier verweise ich auf auf meinen schon vor längerer Zeit geschrieben Blogbeitrag „Haare spenden – Gutes tun“ , indem du siehst welche Beweggründe weitere Haarspenderinnen haben. Beindruckend für mich war, das 14-jährige Mädchen, das zu Weihnachten ihre Haare spendete.

Liebe Gabi, du siehst mit deiner neuen Frisur toll aus. Sie steht dir ausgezeichnet.

8 Antworten

  1. Astrid Engel

    Liebe Susanne,
    über die Möglichkeit einer Haarspende wusste ich noch gar nichts. Und im ersten Impuls dachte ich, ich könne vielleicht auch … nach ein paar Wachstumsmonaten …
    Aber nun lese ich, dass die Haare nicht gefärbt sein dürfen – dann bin ich leider raus.
    Ich danke euch beiden für den interessanten Einblick in dieses wichtige Thema.
    Liebe Grüße
    Astrid

    • Susanne Lins

      Hallo liebe Astrid!

      Danke für dein Feedback udn Interesse am Haare spenden.
      Ich empfehle dir, dich bei einem der Plattformen für die Haarspende direkt schlau zu machen, ob es eventuell möglich wäre, auch gefärbte Haare abzugeben, da sie ja zur Weiterverarbeitung einem besonderen chemischen Verfahren unterliegen.

      hairzliche Grüße,
      Susanne

  2. Kerstin Sander

    Wow! Meine Tochter hat vor einigen Jahren auch etwa 30cm ihrer Haare gespendet. Ich würde das auch gerne tun, allerdings sind meine Haare gefärbt, und das wird nahezu überall als Ausschlusskriterium genannt. Dass alle Haarspenden grundsätzlich entfärbt werden, hätte ich nicht erwartet! Das bedeutet dann wohl, dass chemisch gefärbte Haare sich nicht rückstandslos entfärben lassen, oder?

    Liebe Grüße – Kerstin

    • Susanne Lins

      Hallo liebe Kerstin!

      Bei chemisch behandelten Haaren ist das Problem, dass die Haarstruktur schon so trocken und porös ist. Wenn sie wieder einem sehr starken chemischen Prozess ausgesetzt werden, ist Qualität nicht gegeben. Synthetische Farben öffnen nun mal die Schuppenschicht und diese wird nicht mehr geschlossen – Vergleich mit einem Tannenzapfen passt hier gut.
      Vielleicht probierst du es mal mit Pflanzenhaarfarben :), dann wäre mit der Zeit eine Haarspende vermutlich möglich.

      hairzlichen Dank für deinen Beitrag,
      Susanne

  3. Gabi Kremeskötter

    Liebe Susanne,
    ich bin aus dem Urlaub zurück, gestern auf der Autobahnfahrt konnte ich weder lesen noch kommentieren. Danke für deine gelungenen Artikel zu unserem Interview und ich hoffe, damit noch viel mehr Menschen zu inspirieren, selbst einmal über eine Haarspende nachzudenken!
    Aktuell fühle ich mich pudelwohl mit meinen kürzeren Haaren und wenn ich die Fotos hier in deinem Beitrag anschaue, kommt es mir vor, als sei das schon länger her als gerade einmal fünf Tage!
    Und der 2.4. war dein Geburtstag! HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH nachträglich.
    Ich freue mich, dich am Wochenende live und in Farbe zu sehen 🙂
    Herzliche Grüße,
    Gabi

    • Susanne Lins

      Hallo liebe Gabi!

      Du siehst so toll aus mit deiner neuen Haarlänge!
      Und ich bin mir sicher dass du einige Menschen inspiriert hast mit deinem Beitrag und dem Mut zur Haarspende.

      Ich freue mich auch sehr auf unser Treffen.
      Bis dahin hairzliche Grüße,
      Susanne

  4. Danielle Berg

    So toll, dass ihr darüber berichtet, wie leicht doch das Haare spenden ist und ich bin gerade zutiefst gerührt, dass ich – bzw. mein Sohn – dazu inspiriert hat 🫶
    Das ist eine wundervolle und einfache Art, einen Teil beizutragen. Ich weiß, dass es für Angehörige, Freunde, Verwandte von Krebspatienten/innen immer so schwierig ist. Man will helfen, aber letztlich müssen die Erkrankten dann doch irgendwie selbst dadurch. Was mir unter anderem half, war das Bloggen und ein tolles soziales Netz, das mich aufgefangen hat.

    Liebe Grüße
    Danielle

    Hier habe ich über die Brustkrebsreise gebloggt:
    https://danielle-berg.com/brustkrebs

    • Susanne Lins

      Liebe Danielle!

      Nachdem ich durch Gabi von dir gehört und gelesen habe, war ich erfreut, dass du selbst über deinen Umgang mit Krebs auch sehr humorvoll geschrieben hast. Auch in meinem Freundeskreis gibt und gab es Frauen, die betroffen sind und waren, deshalb informiere ich so gerne über die Möglichkeit der Haarspende. Dass dein Sohn die Haare gezielt hat wachsen lassen beeindruckt mich sehr. Und jeder sollte trotzdem, so wie das Bloggen für dich entdeckt hast, etwas finden, das ihn stärkt und Mut macht.
      Danke dir für deinen Kommentar und den link.

      Alles Liebe und Gute,
      hairzlich Susanne

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