Wie du mit Trichotillomanie deine:n Friseur:in findest, die/der weiß was zu tun ist

Veröffentlicht in: Haarenergie stärken | 0

Wie der Name Trichotillomanie schon die Manie in sich trägt, so erklärt es ein zwanghaftes Verhalten der Betroffenen an den Haaren zu ziehen, zupfen oder darauf zu kauen, um sie dann sogar zu schlucken. Neben den Kopfhaaren werden auch andere Körperhaare, wie Schamhaare, Wimpern und Augenbrauen auf diese Weise entfernt. Die häufig entstanden Kahlstellen werden sehr geschickt verdeckt und es kommt oft erst nach vielen Jahren ans Tageslicht.

Meistens tritt diese Impulskontrollstörung in der Pubertät ein, selten schon in der Kindheit. Es sind Jungs wie Mädchen betroffen, doch vorwiegend sind es die Mädchen, die es über Jahre hinweg bis ins Erwachsenenalter beibehalten.

Es beginnt doch harmlos. Schon Babys kuscheln sich in die Haare ihrer Eltern, ziehen an den Locken und Strähnen. Sie spielen damit, ziehen und wirbeln sie um ihre Finger. Mitunter ist die Wirkung entspannend, doch bei Manchen wird es mit der Zeit zu einem Zwang und dann beginnt der Leidensweg, schreibt Linda Deslauriers (Hollatz) in ihrem Buch „Haare im Licht“. Sie widmet dem Buchkapitel zur Trichotillomanie viel Aufmerksamkeit. Deshalb kann ich ihr Buch an Betroffene auch gut empfehlen.

Friseure finden im Rahmen einer Studie

Es gibt sie, die Friseure, denen Trichotillomanie kein Fremdwort ist. Sie wissen, wie sie dich begleiten und betreuen können um dir den Aufenthalt im Friseursalon so angenehm wie möglich zu machen. Sie legen Wert auf eine angenehme Atmosphäre und empfangen dich in einem separaten Raum oder zu einem ausgewählten Termin für eine Einzelsitzung. Sie beraten dich auf Augenhöhe und gehen sehr einfühlsam mit dir und deinem Haar um. Achtsamkeit fließt in alle Handlungen des Friseurs ein, so dass du dich aufgehoben und vertrauensvoll verbunden fühlst.

Linda Hollatz, die Haartherapeutin aus Hamburg, beschäftigt sich schon sehr lange mit Trichotillomanie und arbeitet jetzt an einem Dissertationsprojekt der Universität Köln. Hier besteht die Möglichkeit dich als Betroffene:r des zwanghaften Drangs die Haare auszureißen, zu melden um an ihrer Studie teilzunehmen.

In dieser Studie geht es darum, herauszufinden welche Erfahrungen du mit dem zwanghaften Haare ziehen gemacht hast. Wie sieht der Umgang mit deinen Haaren aus in Bezug auf eine professionelle Pflege. Was empfindest du beim Friseurbesuch und dem Haareschneiden.

Ziel des Dissertationsprojekt

Es soll die Wirkung eines achtsamkeitsbasierenden Haarschnitts und einem in Achtsamkeit angebotenen Haarschneidetermins sowie professioneller Haarpflege und Anwendung für Betroffene zu neuen, erfreulichen Erfahrungen führen.

In dieser Studie bekommst du als Trichotillomanie – Betroffene:r die Möglichkeit Friseuren zu begegnen, die von Linda Hollatz exakt auf die achtsamkeitsbasierende Arbeitsweise eingeschult sind. Im Rahmen dieser Studie ist dein Friseurbesuch kostenlos. Es ist ein weltweiter Aufruf, deshalb erzähle von dieser Studie gerne weiter.

Erste Gespräche mit Betroffenen haben uns gezeigt was ihnen beim Friseurbesuch für sie wesentlich ist und was sie sich von den Friseuren wünschen. Ein Punkt hebe ich hier hervor, der allen Gesprächsbeteiligten sehr wichtig ist. Die Friseure sollten ein Vorwissen über Trichotillomanie haben!

Du bist nicht allein

Du bist nicht allein, mit dieser zwanghaften Störung. Es gibt Ärzte die sich der Trichotillomanie annehmen und ein großartiges Angebot an verschiedenen Behandlungsmethoden mit einfließen lassen, um zu deiner Heilung beizutragen.


  • Dazu gehört die Verhaltenstherapie, die auf Gewohnheiten aufmerksam macht und versucht mit dem Betroffenen eine Veränderung des zwanghaften Verhaltens zu erreichen.
  • Medikamente wie Antidepressiva oder Beruhigungsmittel werden eingesetzt, um eine Milderung des Haare Ziehens zu erreichen.
  • Körperarbeit, Hypnose und Homöopathie sollen helfen Kindheitserinnerungen oder Traumata zu verarbeiten.
  • Auch der Einsatz von Entspannungstechniken, eine ausgewogene Ernährung, Sportliche Aktivität, Nahrungsergänzungen, Bürsten, Kämmen, Massieren und eine bewusste Haarpflege sowie ein liebevoller Umgang mit den Haaren sollen eine spürbare Freude durch sanfte Berührungen am Körper zurückbringen.

Es gibt Selbsthilfegruppen, an die du dich wenden kannst. Eine wertvolle Initiative von Menschen, die selbst schon davon betroffen waren. Hier lege ich dir einen link herein. www. trichotillomanie.de

Melde dich Jetzt

Falls du liebe:r Leser:in betroffen bist oder jemanden kennst melde dich gerne bei Linda. Sie gibt weitere Instruktionen und Ausführungen zu ihrer Arbeit bekannt.

Ich freue mich, dass ich an dieser Studie als Naturfriseurin und Expertin für Haar & Kopfhautpflege mitwirken darf. Meine Arbeits – und Lebensphilosophie beinhaltet schon viele Jahre einen achtsamen und wertschätzenden Umgang mit den Menschen. Deshalb habe ich mich auch für die Mitarbeit in dieser Dissertationsarbeit von Linda entschieden.

Ich freue mich dir zu begegnen und dich ein Stück auf deinem Weg zu begleiten.

hairzlich Susanne deine naturFriseurin

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert